
Integrationsfachdienste (IFD) helfen Menschen mit Behinderungen dabei, einen passenden Arbeitsplatz zu finden und dort langfristig zu bleiben. Sie beraten auch Arbeitgeber und begleiten beide Seiten im Arbeitsalltag. So schaffen sie mehr Inklusion auf dem Arbeitsmarkt. Bei der Beratung können Menschen mit eigener Behinderungserfahrung – auch Peer-Supporter*innen genannt – die Arbeit der IFD unterstützen. Das wurde anlässlich einer Schulung des Inklusionsamtes Arbeit im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) zu dem Thema Anfang Juni in Münster deutlich.
13 Mitarbeiter*innen der Integrationsfachdienste (IFD) und eine Fachkoordinatorin vom LWL-Inklusionsamt Arbeit waren ins Tagungshotel Factory Münster gekommen. Das Ziel der Schulung war es zu zeigen, dass Peer-Supporter*innen die Arbeit der IFD sehr wohl unterstützen können, wenn sich Menschen mit ähnlichen Erfahrungen gegenseitig unterstützen. Sie teilen ihr Wissen und ihre persönlichen Erfahrungen, was in der Regel besonders wertvoll ist.
Dina Hamza (EUTB Lebens(t)raum Münster), Klemens Hergemöller (EUTB Steinfurt), Jan Gang (ehemals LWL-Inklusionsamt Arbeit) und Oliver Schneider (KSL Münster) führten fachkundig durch das Programm. Die Referentin und die Referenten stellten jeweils aus ihrer Perspektive dar, welche Vorteile Peer-Support in der Beratung, Begleitung und Nachbetreuung für arbeitssuchende Menschen mit Behinderungen bringen kann. Zugleich machten sie deutlich, wie auch Arbeitgeber*innen Vorurteile abbauen könnten. Peer-Support könne hier helfen, wenn durch den direkten Kontakt Ängste verschwinden und der Blick auf die Stärken der Menschen mit Behinderungen gelenkt werden.
Die Teilnehmenden erarbeiteten gemeinsam und in Gruppen, was es braucht, damit die Zusammenarbeit mit Peer-Supporter*innen in der IFD-Arbeit gelingen kann: klare Strukturen, gegenseitige Wertschätzung und Unterstützung bei Herausforderungen. Aber auch mögliche Schwierigkeiten und Ideen für Kooperationen wurden diskutiert. Die wichtigsten Erkenntnisse wurden gesammelt. Eine offene Diskussion und ein digitales Feedback rundeten den Tag ab.

„Peer-Support ist eine große Chance für die IFD-Arbeit und bringt Wissen aus eigener Erfahrung ein. Das ergänzt die professionelle Hilfe auf eine besondere Weise“, lautete das Fazit der Veranstaltung. „Peer-Support kann die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt spürbar verbessern und somit neue Wege für Menschen mit Behinderungen eröffnen.“ Petra Künsemüller vom LWL-Inklusionsamt Arbeit betonte: „Es braucht überall in der Inklusionsarbeit die Beteiligung von Menschen mit Behinderungen. Ohne sie geht es nicht!“
Weitere Informationen:
Oliver Schneider, Oliver.Schneider@ksl-muenster.de