Weil sie wissen, wovon sie sprechen | KSL.Münster Direkt zum Inhalt
22.06.2025
Zwei Personen sitzen an einem Tisch und sprechen miteinander. Dieses Bild soll eine Peer-to-peer-Beratung symbolisieren.

Am 3. Juni 2025 fand in Münster eine wichtige Schulung statt. Es ging um das Thema Peer-Support. 13 Mitarbeiter*innen der Integrationsfachdienste (IFD) und eine Kollegin vom Inklusionsamt Arbeit im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) waren dabei. Das Ziel der Schulung war es zu zeigen, wie Menschen mit eigener Behinderungserfahrung (Peer-Supporter) die Arbeit der IFD unterstützen können.

  • Dies ist ein Artikel in leicht verständlicher Sprache

Was machen die IFD eigentlich?

Die Integrationsfachdienste (IFD) helfen Menschen mit Behinderungen dabei, einen passenden Arbeitsplatz zu finden und dort langfristig zu bleiben. Sie beraten auch Arbeitgeber und begleiten beide Seiten im Arbeitsalltag. So schaffen sie mehr Inklusion auf dem Arbeitsmarkt.

Was ist Peer-Support?

Peer-Support bedeutet: Menschen mit ähnlichen Erfahrungen unterstützen sich gegenseitig.

Im Bereich der IFD heißt das: Menschen mit Behinderungen helfen anderen Menschen mit Behinderungen beim Einstieg und bei Schwierigkeiten im Berufsleben. Sie teilen ihr Wissen und ihre persönlichen Erfahrungen – das ist oft besonders wertvoll, weil sie wissen, wovon sie sprechen.

Eine offene und lebendige Schulung

Durch den Schulungstag führten:

  • Dina Hamza (EUTB Lebens(t)raum Münster)
  • Klemens Hergemöller (EUTB Steinfurt)
  • Jan Gang (ehemals Inklusionsamt Arbeit)
  • Oliver Schneider (KSL Münster)

Oliver Schneider sagte:
„Die Teilnehmenden waren sehr offen. Es wurde intensiv diskutiert, viele Ideen wurden eingebracht – das war sehr bereichernd.“

Alle waren sich einig: Peer-Support bietet neue Chancen – für die IFD, die Klient*innen, die Arbeitgeber und auch für die Peer-Supporter selbst.

Was wurde in der Schulung gemacht?

  • Vorstellungsrunde und Erwartungen:
    Was wünschen sich die Teilnehmenden vom Peer-Support?
  • Einführung ins Thema:
    Warum ist Peer-Support so wichtig und was bringt er?
  • Praxisbeispiele:
    In Rollenspielen und Präsentationen wurde gezeigt, wie Peer-Support konkret helfen kann – z. B. bei Beratung, Begleitung und Nachbetreuung.
  • Gute Zusammenarbeit:
    In Gruppen wurde erarbeitet, was es braucht, damit die Zusammenarbeit mit Peer-Supporter*innen in der IFD-Arbeit gelingen kann. Dabei wurden auch mögliche Schwierigkeiten und Ideen für Kooperationen besprochen.
  • Abschlussrunde:
    Die wichtigsten Erkenntnisse wurden gesammelt. Eine offene Diskussion und eine digitale Umfrage rundeten den Tag ab.

Forderungen für mehr Inklusion

Petra Künsemüller vom LWL-Inklusionsamt Arbeit betonte:
„Es braucht überall in der Inklusionsarbeit die Beteiligung von Menschen mit Behinderungen. Ohne sie geht es nicht!“

Ein weiteres wichtiges Thema war:
Arbeitgeber*innen sollten ihre Vorurteile abbauen. Peer-Support kann hier helfen – denn durch den direkten Kontakt können Ängste verschwinden und der Blick auf die Stärken der Menschen mit Behinderungen gelenkt werden.

 

Unser Fazit

Peer-Support ist eine große Chance für die IFD-Arbeit.
Er bringt Wissen aus eigener Erfahrung ein – das ergänzt die professionelle Hilfe auf eine besondere Weise.

Damit das gut funktioniert, braucht es:

  • klare Strukturen,
  • gegenseitige Wertschätzung,
  • und Unterstützung bei Herausforderungen.

Wenn das gelingt, kann Peer-Support die Inklusion auf dem Arbeitsmarkt spürbar verbessern – und neue Wege für Menschen mit Behinderungen eröffnen.

Weitere Informationen:
Oliver Schneider, Oliver.Schneider@ksl-muenster.de