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Wertvoller Austausch bei der Veranstaltung „Ich studiere selbstbestimmt!“

05.12.2023
Foto von Markus May und Wibke Roth im Gespräch auf der Bühne vor dem Publikum

Studieren mit Beeinträchtigung – wie geht das eigentlich? Antworten auf diese Frage lieferte die Veranstaltung mit dem Titel „Ich studiere selbstbestimmt!“. Für die Veranstaltung kamen betroffene (internationale) Studierende, Interessierte sowie Hochschulakteur*innen zusammen. Eingeladen hatte die Abteilung BIK (Beratung - Internationales - Kultur) des Studierendenwerks Münster gemeinsam mit dem KSL.Münster.

Die Schwerpunktthemen der Veranstaltung waren der Beruf der Assistenz im Studium, mögliche Herausforderungen für ausländische Studierende mit Behinderungen und/oder chronischer Erkrankung sowie das Persönliche Budget.

Kübranur Binek ist Jurastudentin und sie ist blind. Ihre Assistenzkräfte unterstützen sie bei Ihrem Studium, indem sie z. B. Texte abtippen und Studienmaterial so für sie zugänglich machen. Oder indem sie sie von einem Seminar zu einem anderen Ort begleiten. Im Interview erzählte Kübranur Binek, wie sie Ihren Alltag mit Studierendenassistenz organisiert. Sie berichtete auch, wie ihre Hochschule dabei unterstützt, Assistenzkräfte für sie zu finden. Und wo es immer wieder Schwierigkeiten und Stolpersteine gibt. Auch ihre anwesende Assistenzkraft Annika beantwortete spontan Fragen zu ihrer Tätigkeit. Sie erzählte zum Beispiel, was ihr dieser Beruf bedeutet und wieso er so gut mit ihrem Studium vereinbar ist. Schließlich entstand ein spannender Austausch zwischen den Interviewpartnerinnen und den Teilnehmenden der Veranstaltung.

Ergänzt wurde dieses Interview von Wibke Roth und Markus May von der Ko-KSL. Im Kollegengespräch informierten sie über die Relevanz des Assistenzberufs und das Potenzial der Assistenztätigkeit als Job während des Studiums. Mehr dazu erfahren Sie auch im Blogbeitrag mit dem Titel „Assistenz? Ich kannte dieses Berufsbild vorher gar nicht.“

Besonders wertvoll war auch der Beitrag von Anas Alhakim. Herr Alhakim ist Software-Entwickler und lebt in Berlin. Er ist deutschlandweit als Aktivist für Inklusion bekannt. Digital zugeschaltet sprach er über Herausforderungen, mit denen sich ausländische Studierende mit Behinderung und chronischer Erkrankung konfrontiert sehen. Zudem teilte er eigene Erfahrungen und beantwortete die Fragen der Teilnehmenden. Das Interview verdeutlichte, wie hoch die strukturellen Hürden für ausländische Studierende mit Behinderung oder chronischer Erkrankung sind. Menschen und Institutionen müssen dahingehend dringend mehr sensibilisiert werden. Es zeigte auch die Bedeutung einer umfassenden Unterstützung für betroffene Studierende – um diskriminierende Barrieren abzubauen und die Chancengleichheit zu fördern.

„Das Schönste an der Veranstaltung war, dass die Teilnehmenden so aktiv dabei waren. Sie haben teils sehr persönliche Erfahrungen geteilt. Das hat die ganze Veranstaltung unglaublich bereichert. Es freut mich, dass wir einen Raum geschaffen haben, indem sich die Teilnehmenden so wohl gefühlt haben“, berichtet Lisa Vössing, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Bewusstseinsbildung des KSL.Münster.

Während der Veranstaltung sowie in der Pause hatten die Teilnehmenden Zeit, sich die KSL-Wanderausstellung zum Persönlichen Budget anzuschauen und Fragen dazu zu stellen. Zudem hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich über die Beratungsangebote des Studierendenwerks zu informieren.