Wanderausstellung „Persönliches Budget – Mehr als Geld!“ im Vredener Rathaus eröffnet | KSL.Münster Direkt zum Inhalt

Wanderausstellung „Persönliches Budget – Mehr als Geld!“ im Vredener Rathaus eröffnet

Eine Grafik mit dem Logo der Kampagne "Persönliches Budget  - Mehr als Geld" (links) und ein Bild (rechts) mit Teilnehmenden der Eröffnung

Am 5. Juni 2019 wurde die Wanderausstellung „Persönliches Budget – Mehr als Geld!“ der Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben NRW im Vredener Rathaus eröffnet.

Der Bürgermeister, Herr Dr. Holtwisch, begrüßte alle Anwesenden. Auch in Vreden wissen viele noch zu wenig über das Persönliche Budget und es werde nur wenig genutzt, diese Wanderausstellung sei eine gute Gelegenheit sich über das Persönliche Budget zu informieren. Er freue sich sehr, dass das Vredener Bündnis für Familie dies möglich gemacht habe.

Sowohl Vredener Bürgerinnen und Bürger als auch Vertreterinnen und Vertreter der Vredener Stadtverwaltung und Politik nahmen die Gelegenheit wahr, informierten sich über das Persönliche Budget und diskutierten mit den eingeladenen Gästen aus dem Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben Münster und den Teilhabeberatungsstellen (EUTB) für den Kreis Borken und die Stadt Gelsenkirchen über das Persönliche Budget.

Das Persönliche Budget, bei dem in der Regel statt der üblichen Sachleistung eine Geldsumme an die Menschen mit Behinderung ausgezahlt wird, mit der sie dann die benötigten Unterstützungsleistungen zur Teilhabe selbst einkaufen können, macht es möglich, dass Menschen mit Unterstützungsbedarf ihr Leben selbstbestimmt führen können. Diese Möglichkeit bekannter zu machen, sei Motivation des Bündnisses für Familie in Vreden die Wanderausstellung „Das Persönliche Budget – Mehr als Geld!“ nach Vreden zu holen, berichteten einleitend Frau Schültingkemper, Vorsitzende des Bündnisses für Familie in Vreden, und Frau Pennekamp (Bündnis für Familien in Vreden), die zusammen mit Frau Dechering und Herrn Kemper-Bengfort von der Stadt Vreden für die Organisation sorgte.

Sehr anregend erzählte Frau Acar, sie ist Diplom Psychologin und heute Beraterin in der EUTB in Gelsenkirchen, von ihrem Weg zum Persönlichen Budget. Sie benötigt 24 Stunden am Tag Unterstützung durch Assistenz und begann diesen Unterstützungsbedarf mit dem Persönlichen Budget umzusetzen, als sie ihr Studium in Köln begann: „Auch für meine Mutter war das eine große Umstellung. Anfangs kam sie jeden Tag vorbei, um zu sehen, ob es mir gut geht. Irgendwann verstand sie, dass sie mich einfach machen lassen muss, und fuhr vier Wochen in den Urlaub. … und es klappte wunderbar. … ich suche die Assistenzkräfte aus und ich leite sie an.“

Aber nicht nur notwendige personelle Unterstützung, wie die persönliche Assistenz im Arbeitgeber-Modell, sondern auch passgenaue, individuelle Lösungen wie der Besuch von Kunst- oder Sprachkursen oder ein Hunde-Training können über ein Persönliches Budget als Eingliederungshilfeleistung finanziert werden. Vorausgesetzt, dass genau diese Maßnahme die Teilhabe diesen einen Menschen mit Behinderung ermöglicht bzw. vergrößert, berichtete Frau Schlenstedt vom Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben für den Regierungsbezirk Münster in ihrem Impuls-Vortrag.

Wenn ich darüber nachdenke, ob das Persönliche Budget etwas für mich ist, stellen sich mir viele Fragen … was genau ist mein Bedarf, was genau brauche ich um teilhaben zu können? Traue ich mir die Organisation der Assistenzkräfte zu, woher bekomme ich überhaupt die passenden Assistenzkräfte?

Für Menschen mit Behinderung ist es häufig sinnvoll, sich im Vorfeld der Beantragung zum Persönlichen Budget beraten zu lassen. Eine solche Beratung kann man zum Beispiel bei den Ergänzenden unabhängigen Beratungsstellen (EUTB) bekommen.

Herr Deing, von der EUTB in Borken informierte die Anwesenden über das Angebot der Teilhabeberatungsstellen in Borken und Ahaus. Die Beratung der EUTB erfolge auf Augenhöhe, durch Menschen, die in ihrem Leben selbst die Erfahrung von Behinderung gemacht haben. Die Ratsuchenden bekommen in der Beratung die Zeit und Unterstützung, die sie benötigen. Die EUTB beraten zu allen Formen und Leistungen der Teilhabe, nicht nur zum Persönlichen Budget, unabhängig von den Interessen von Kostenträgern und Leistungsanbietern.


Die Ausstellung ist noch bis zum 21. Juni 2019 im Rathaus in Vreden zu sehen.

Montag bis Donnerstag 8:00 bis 18:00 Uhr

Freitag 8:00 Uhr bis 16:00 Uhr.


Weitere Informationen zur Nutzung des Persönlichen Budget:

Ergänzende unabhängige Teilhabeberatung (EUTB) für den Kreis Borken in Ahaus oder Borken

www.eutb-kreis-borken.de

Büro Ahaus: Josefstr. 27, 48683 Ahaus, Tel.-Nr. 02561 / 44 81 82 8

Büro Borken: Butenwall 63, 46325 Borken, Tel.-Nr. 02561 / 44 81 82 8


Sie können die Wanderausstellung kostenlos bei der Koordinierungsstelle der KSL buchen: Stellen Sie Ihre unverbindliche Anfrage unter info@ksl-nrw.de oder 0209 95 66 00 27.

Weitere Informationen finden Sie unter:

Koordinierungsstelle der Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben NRW