Menschen mit Behinderung sollen selbst entscheiden können, wie und durch wen sie unterstützt werden möchten. Die Unterstützung können sie entweder als Sachleistung oder als „Persönliches Budget“ in Anspruch nehmen. „Persönliches Budget – mehr als Geld“ ist der Titel der Wanderausstellung, die am Dienstag in Münsters Stadtbücherei eröffnet wurde.
Die persönlichen Erfahrungen von Budget-Nutzern stehen im Mittelpunkt der Ausstellung. Pierre Rangosch, selbst Rollstuhlfahrer, stellt während Eröffnungsveranstaltung im Gespräch mit Anke Schwarze, Projektleitung KSL Münster klar: „Das Persönliche Budget bietet eine Art von Freiheit“. Der Antragsweg sei zwar lang, aber er lohne sich. Durch das Persönliche Budget könne er sich seine Hilfen selbst organisieren und sehr selbstbestimmt leben, berichtet Rangosch weiter.
Schon viel erreicht – noch viel mehr vor
Doris Rüter, Behindertenbeauftragte der Stadt Münster begrüßte die rund 50 Besucher*innen und freute sich über das besondere Datum der Veranstaltung: „Genau heute vor 10 Jahren, am 26. März 2009 trat die UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland in Kraft, die für Menschen mit Behinderung selbstbestimmte Teilhabe in allen Bereichen fordert“. Marianne Koch, Ratsfrau der SPD und Vorsitzende der Kommission zur Inklusion behinderter Menschen (KIB) verwies darauf, wie viel noch zu tun sei, bis alle Menschen mit Behinderung selbstbestimmt leben könnten. Als Teil der Bewusstseinsbildung sei sie froh, die Ausstellung in Münster zeigen zu können – „ zumal diese bis November ausgebucht ist“, ergänzt sie schnell noch.
Die Wanderausstellung wurde im Jahr 2018 von den Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben (KSL NRW) als Teil einer landesweiten Kampagne entwickelt, um auf die wenig beanspruchte Leistungsform „Persönliches Budget“ aufmerksam zu machen. Anfragen für eine Präsentation in den Kommunen sind direkt hier möglich. Veranstalter vor Ort sind das KSL Münster in Kooperation mit der Stadt Münster, der Stadtbücherei und der Teilhabeberatungsstelle Lebens t raum. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. März 2019 kombiniert mit einer Buchausstellung in der Stadtbücherei Münster (Alter Steinweg, täglich 10-19 Uhr, Samstag: 10-18 Uhr) zu sehen. Der Eintritt ist frei.