Politische Partizipation als klare Verpflichtung | KSL.Münster Direkt zum Inhalt

Politische Partizipation als klare Verpflichtung

03.04.2025
Debora Stockmann moderiert einen Workshop zum Thema Politische Partizipation.

Wie können sich Menschen mit Behinderungen besser politisch einbringen? Diese Frage stand im Mittelpunkt des Fachtags der GRÜNEN im Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) unter dem Motto „Partizipation von Menschen mit Behinderungen“ Ende März in Münster. Debora Stockmann, Projektleiterin des Kompetenzzentrums Selbstbestimmt Leben Regierungsbezirk Münster (KSL.Münster), moderierte den Workshop „Wie kann die politische Teilhabe in Städten und Gemeinden gestärkt werden?“

Die Veranstaltung bot eine offene Atmosphäre und lebendige Diskussionen. Menschen mit und ohne Behinderungen kamen zusammen, um ihre Erfahrungen zu teilen und gemeinsam neue Ideen zu entwickeln. Es ging vorrangig um Teilhabe und Selbstvertretung. Das bedeutet: Menschen mit Behinderung sollen überall mitmachen können. Sie sollen selbst für ihre Interessen sprechen und Entscheidungen treffen.

Was also läuft gut? Wo gibt es Hindernisse? Wie könnte es besser gehen? Nach einer Begrüßung und Einleitung durch die Fraktionssprecherin und Moderatorin Karen Haltaufderheide-Uebelgünn sowie Birgit Neyer und Dr. Emanuel Wiggerich vom Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) bot Benedikt Lechtenberg, Referent für Sozial- und Kommunalpolitik beim VdK NRW in Düsseldorf, auf der Basis das „Bündnis GO NRW – politische Teilhabe stärken“ konkrete Lösungsvorschläge an. Dazu gehört die Änderung der NRW-Gemeindeordnung, Sicherstellung der Barrierefreiheit, Fortbildung und Empowerment sowie die Bereitstellung von Mustersatzungen und Empfehlungen. Zu dem Bündnis haben sich LAG Selbsthilfe NRW, der Landesbehindertenrat NRW, der Landesjugendring NRW, die Landesseniorenvertretung NRW, der Verein Politisch Selbstbestimmt Leben NRW, der Sozialverband Deutschland NRW und der Sozialverband VdK NRW zusammengeschlossen. Die Kompetenzzentren Selbstbestimmt Leben (KSL) NRW sind Kooperationspartner.

Zentrale Botschaften für eine wirksame Teilhabe

Ein besonderes Highlight waren die Workshops, in denen die Teilnehmenden in zwei Phasen intensiv zusammentrugen, wie Menschen mit Behinderungen politisch aktiv werden können. Ein Workshop unter der Leitung von Debora Stockmann vom Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben Münster widmete sich der Frage, wie politische Teilhabe in Städten und Gemeinden gelingen kann. 

Die Teilnehmenden erarbeiteten zentrale Botschaften, die für eine stärkere politische Teilhabe notwendig sind:

  • Durchsetzung geltender Rechte – insbesondere in Bezug auf finanzielle Unterstützung.
  • Kommunikation, Dialog und Empowerment – für eine stärkere Mitbestimmung.
  • Ein Beirat als festes Gremium im Rat – um kontinuierlich Einfluss nehmen zu können.
  • Barrierefreiheit und Inklusion als Grundprinzip – für eine gerechte Teilhabe.
  • Barrierefreie Kommunikation und Vernetzung – um möglichst viele Menschen einzubeziehen.
  • Inklusion als klare Verpflichtung – nicht nur als Ziel, sondern als verbindliches Prinzip.
  • Abbau von Bürokratie und verlässliche Strukturen – für mehr Handlungsspielraum.

Diese Ergebnisse seien ein wichtiger Schritt, um politische Teilhabe für alle zu ermöglichen und nachhaltige Veränderungen zu bewirken, bilanzierten die Teilnehmenden in diesem Workshop.

Weitere Fachtage geplant

Die Teilnehmenden lobten die offene und wertschätzende Atmosphäre. Roman von Janta Lipinski, Vorsitzender des Inklusionsbeirats Kreis Steinfurt, brachte es auf den Punkt: „Die GRÜNEN haben ein Forum für Inklusion geschaffen, das lange gewünscht wurde.“ Debora Stockmann vom KSL.Münster resümierte: „Der Fachtag und die Workshops waren sehr offen, so dass sich alle willkommen fühlten. Jede Person konnte ihre Erfahrungen und Fragen teilen. Die Gespräche fanden auf Augenhöhe statt und alle haben gemeinsam und voneinander gelernt.“

Die Erkenntnisse des Tages sollen in weiteren Fachtagen vertieft werden, verspricht der Veranstalter: So bleibt das Thema Teilhabe auf der politischen Agenda und wird weiter vorangebracht. 

Bildtext unten: Ein Blick in den voll besetzen Plenarsaal des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe in Münster. Fotos oben und unten: Martina Hengesbach

Ein Blick in den Plenarsaal des LWL in Münster.