Was tun Sie, um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen? | KSL.Münster Direkt zum Inhalt

Was tun Sie, um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen?

06.05.2024
Portraits der sechs Politiker*innen, die sich an der Aktion beteiligt haben

Der Europäische Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen liegt erneut hinter uns. Seit 1992 organisieren sich Vereine und Verbände am 5. Mai. Sie machen auf die Kluft zwischen dem im Grundgesetz verankerten Anspruch der Gleichberechtigung für alle Menschen und der Lebenswirklichkeit von Menschen mit Behinderungen aufmerksam. Die Forderungen sind seitdem beinahe unverändert: Selbstbestimmt leben – ohne Barrieren. Die UN-BRK muss endlich besser umgesetzt werden. In allen Lebensbereichen!

Aber: Welche Politiker*innen unterstützen diese Forderung denn überhaupt? Und wie? Das KSL.Münster hat sich im Rahmen der Aktionen zum Europäischen Protesttag dieser Frage gewidmet und Politiker*innen der demokratischen Parteien aus dem Regierungsbezirk Münster angefragt. Zurückgemeldet haben sich Personen der SPD, der Grünen, der Linken und von Volt. Von den angeschriebenen Politiker*innen der FDP und der CDU haben wir keine Rückmeldung erhalten.

„Was tun Sie, um die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen zu ermöglichen?“

 

Maria Winkel (Foto: unten links)

Bürgermeisterin und sozialpolitische Sprecherin der SPD Ratsfraktion Münster

Als sozialpolitische Sprecherin der SPD Ratsfraktion Münster setze ich mich dafür ein, dass die Rechte von Menschen mit Behinderungen als Querschnittsthema in allen Bereichen beachtet werden. Aktuell drängen wir z.B. darauf, dass die Stadtverwaltung die Quote der Einstellungen von Menschen mit Behinderungen erhöht. Wir setzen uns für Barrierefreiheit im öffentlichen Raum ein, für mehr barrierefreie Wohnungen usw. Insgesamt gibt es noch viel zu tun, damit Inklusion ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft wird.

 

Lisa-Kristin Kapteinat (Foto: oben mittig)

Mitglied des Landtags NRW und stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion NRW

Ich setze mich für den Abbau von Hürden im Alltag ein. Ich setze mich für mehr barrierefreies Bauen ein, damit wir besseren, bezahlbaren Wohnraum für alle haben. Super wichtiges Thema für mich: Mehr Zugang zum ersten Arbeitsmarkt im Interesse aller. Darüber hinaus brauchen wir echte Inklusion in den Schulen an der alle teilhaben können und in der auf die Bedürfnisse des Einzelnen und der Einzelnen Rücksicht genommen wird.

 

Dennis Sonne (Foto: oben links)

Mitglied des Landtags NRW und Sprecher für Inklusion und Behindertenpolitik der GRÜNEN Fraktion im Landtag NRW

Ich versuche immer betroffene Menschen davon zu überzeugen, wie wichtig ihre Mitarbeit in der politischen Landschaft ist. Wir als behinderte Menschen wissen doch am besten, welche Veränderungen für echte Teilhabe nötig sind. Es gibt doch so viele Möglichkeiten: In einem Verband, in einer Partei oder in einem Netzwerk mitzuarbeiten. Und vielleicht hast auch du Lust, dich zu engagieren und dich für mehr Inklusion, Barrierefreiheit und Behindertenpolitik einzusetzen.

 

Harald Wölter (Foto: unten mittig)

Mitglied des Rates der Stadt Münster & Vorsitzender der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen - Fraktion Bündnis90/Die Grünen

Ich setze mich für die Umsetzung der UN-BRK in allen Bereichen ein: Für einen inklusiven Arbeitsmarkt, mehr Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderung bei der Stadt und durch Inklusionsbetriebe. Für den Ausbau von behindertengerechten Wohnungen in allen Stadtteilen sowie von Wohnprojekten zum selbstbestimmten Leben. Auch bei der Mobilität, den Straßen und Wegen muss barrierefrei gedacht werden. Alle neuen Spielplätze sollen barrierefrei und inklusiv gestaltet, bestehende schrittweise saniert werden. Verbindliche Kriterien zur Inklusiven Beteiligung in Münster beschlossen. Zudem ist Münster assistenzhundefreundliche Kommune.

 

Rolf Kohn (Foto: unten rechts)

Co-Sprecher der Fraktion die Linke/die PARTEI in der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe, Inklusionsbeauftragter Die Linke NRW

In der Landschaftsversammlung Westfalen-Lippe setze ich mich seit mehr als 10 Jahren für eine gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderungen ein. Wir arbeiten aktiv im Inklusionsbeirat mit und haben einen Zuschuss von 30.000 EURO für die Westdeutsche Blindenhörbücherei durchgesetzt. Durch Tagungen in Inklusionshotels unterstützen wir gute Arbeit für Menschen mit Behinderungen. Wir führen Konferenzen, Veranstaltungen, Ausstellungen zu den Themen WfbM, Geflüchtete mit Behinderungen und Gewaltschutz durch und veröffentlichen unsere Einladungen und Dokumentationen in Leichter Sprache.

 

Tim Haverkock (Foto: oben rechts)

Sozialpolitischer Sprecher, Volt Münster

Volt Münster verpflichtet sich zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention, um Inklusion als Menschenrecht zu gewährleisten. Ziel ist die gleichberechtigte Teilhabe aller Münsteraner*innen am gesellschaftlichen Leben. Durch Ratsanträge sollen die Interessen von Menschen mit Behinderungen stärker berücksichtigt werden. Die Partizipation am Arbeitsmarkt soll gefördert und die Beschäftigungsquote auf mindestens 8% erhöht werden. Der “Masterplan Mobilität” fokussiert auf die Mobilität im Alter und für Menschen mit Behinderungen, um Münster lebenswert für alle zu machen.